Barrierefreiheit betrifft das ganze Leben: Orte, Räume und auch Kommunikationsmittel. Können diese nicht barrierefrei genutzt werden, ist den Betroffenen – das können alte und junge Menschen mit Behinderung oder auch vorübergehenden Einschränkungen sein – die Teilhabe am kulturellen und politischen Leben ebenso unmöglich wie an Arbeit und Freizeit. Barrierefreiheit geht uns alle an. Warum? Nur 4 % aller Behinderungen sind angeboren, meistens sind Krankheiten oder Unfälle Ursachen für eine Behinderung. Und: Etwa ein Viertel der Menschen mit Schwerbehinderung ist 75 Jahre und älter, die Hälfte 55 bis 75 Jahre alt. Und das Durchschnittslebensalter steigt – für alle. *
Barrierefreiheit bedeutet viel mehr als nur Rampen, breite Türen und Niederflurbusse. Für ein barrierefreies Leben müssen Gebäude und Plätze, Arbeit und Wohnung, Verkehrsmittel und Gegenstände, Dienstleistungen und Freizeitangebote für jede und jeden ohne Hilfe zugänglich sein. Das umfasst Aufzüge und Rampen, aber auch Formulare in einfacher Sprache, Gebärdensprachdolmetscher und digitale Barrierefreiheit. Natürlich hilft Barrierefreiheit allen: Den Aufzug nutzen gehbehinderte Menschen ebenso wie Eltern mit Kinderwagen, leichte Sprache hilft Menschen mit Lernbeeinträchtigung ebenso wie denen, die die Sprache nicht gut sprechen bzw. verstehen.
Barrierefrei bauen
Die Urbanisierung des öffentlichen Raums bedeutet auch eine Gefahrenminimierung für alle Menschen. Das allgemeine Verständnis vom modernen Leben und die gesetzlichen Bestimmungen entwickeln sich entsprechend weiter, und die Gewährleistung der modernen Verkehrssicherheit für die Menschen in einem Gebäude wird zu einem immer wichtigeren Ziel – nicht nur für Planer und Architekten. Trotzdem ist noch ein gutes Stück des Weges Richtung Barrierefreiheit zu gehen.
Deutlich sichtbar werden Mängel bezüglich der Barrierefreiheit in unserer gebauten Umwelt beispielsweise wenn ein Aufzug nicht funktioniert oder Türklingeln zu hoch angebracht sind, um von Rollstuhlfahrer*innen erreicht zu werden. Vorschriften für barrierefreies Bauen sollen hier Abhilfe schaffen. So gibt es beispielsweise DIN-Normen zu Treppen und Aufzügen, aber auch zu Bodenindikator-Leitsystemen, taktilen und akustischen Signalgebern. In der DIN 18040 – Barrierefreies Bauen 4.3.3 Türen heißt es:
Türen müssen deutlich wahrnehmbar, leicht zu öffnen und schließen und sicher zu passieren sein.
Untere Türanschläge und -schwellen sind nicht zulässig. Sind sie technisch unabdingbar, dürfen sie nicht höher als 2 cm sein.
Kognitive Einschränkungen wie Blindheit und Sehbehinderung sollten also bereits bei der Planung, berücksichtigt werden – und natürlich darf im Bereich der Türen auch das Eingangsmattensystem nicht zur Stolperfalle werden. Beim Betreten des Gebäudes wird Blinden und sehbehinderten Menschen zudem die Orientierung durch taktile Leitsysteme erheblich vereinfacht. Im Außenbereich – auf Bürgersteigen, Plätzen etc. – sind vielerorts bereits entsprechende Leitsysteme vorhanden. Wenn auch im Innenbereich eines Gebäudes ein Blindenleitsystem vorhanden ist, werden Außen- und Innenleitsystem leider häufig durch die Fußmatte im Eingangsbereich unterbrochen – eine unnötige Barriere, die das Wiederfinden des Weges erschwert.
DIN-konforme Lösung
Für dieses Problem hat emco bau gemeinsam mit Hoba Steel, Hersteller von Blindenleitsystemen für Innen- und überdachte Außenbereiche sowie Spezialist für Wand- & Bodenkonzepte aus Edelstahl, eine Eingangsmatte mit integriertem Blindenleitsystem entwickelt: Die Lösung verbindet das Außenleitsystem mit den Bodenindikatoren im Innenbereich. Das taktile Leitsystem emco SPIN® SAFE erfüllt nicht nur funktional höchste Ansprüche, sondern auch ästhetisch, denn es bietet eine durchgängige optische Edelstahl-Anmutung, beginnend beim Betreten der Eingangsmatte. Das Leitsystem entspricht allen Anforderungen der DIN 32984 Bodenindikatoren im öffentlichen Raum, in der Anforderungen für Bodenindikatoren und andere Leitelemente festgelegt sind. Ihr Ziel ist es, die Sicherheit und Mobilität blinder und sehbehinderter Menschen im öffentlichen Raum zu optimieren. Daher gilt die Norm für Bereiche, die für die Nutzung durch die Öffentlichkeit zugänglich sind. Zu diesem Zweck sind beispielsweise Form und Maße der Profile sowie notwendige Leuchtdichtekontrast der Bodenindikatoren sowie viele weitere Aspekte definiert.
Taktiles Leitsystem von emco
emco SPIN® SAFE als perfekte Symbiose von Reinigungsfunktion, taktilen Bodeninformationen und effektivem Helligkeitskontrast erfüllt die Anforderungen und hat bereits in den Eingangsbereichen von Kliniken, Banken, Verwaltungsgebäuden und Reha-Zentren Verwendung gefunden. Das Taktile Leitsystem reduziert dort die Barrieren für Blinde und Sehbeeinträchtigte und lässt sich in viele emco Eingangsmatten integrieren. So können mit emco SPIN® SAFE Richtungen und Richtungswechsel leicht und deutlich für blinde und sehgeschädigte Menschen mit den Füßen oder einem Blindenstock ertastet werden. Die robusten Edelstahlelemente bieten aber noch mehr: Neben den taktilen Bodenindikatoren verändert sich auch deutlich der auditive Eindruck bei der Nutzung eines Blindenstocks.
Weitere barrierefreie Lösungen
Das tastbare Blindenleitsystem emco TLS ist eine technische Alternative, deren Hell-Dunkel-Kontrast internationalen Standards entspricht. Längs verlaufende Profile unterstützen neben der taktilen Führung auch die hohe Reinigungskraft des Systems. Dank leicht unterschiedlicher Höhen können sie beim Gehen sowohl mit der Fußsohle als auch mit Hilfe des Blindenstocks erfühlt werden. So ermöglicht das Blindenleitsystem blinden und sehgeschädigten Menschen das Finden von Türen, Treppen, Liften etc. sowie die Orientierung in Hallen. Das Leitsystem macht zudem auf Hindernisse und Gefahren aufmerksam. Auch für Menschen ohne Sehbeeinträchtigung kann das Bodenleitsystem die Orientierung erleichtern. Für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft bietet das Material starke Kontraste und kann dadurch leichter von der übrigen Eingangsmatte unterschieden werden.
Abgerundet wird das Angebot von emco für blinde und sehgeschädigte Menschen durch die mit einem taktil erfassbaren Bodenleitsystem ausgestattete Sauberlaufmatte emco MAXIMUS® ASSISTANCE. Sie ist flexibel auslegbar und erleichtert die Orientierung und Zielfindung in Eingangsbereichen und Gebäuden. Zudem lässt sich eine zuverlässige Weiterführung bereits vorhandener Bodenleitsysteme realisieren – beispielsweise in Form einer Überleitung vom Gehweg ins Gebäudeinnere. Dazu verfügt das individuell in die Matte integrierbare Leitsystem über Bodeninformationen in unterschiedlicher Höhe, die mit der Fußsohle sowie mit Hilfe eines Blindenstocks erfühlt werden können. Eine kontrastreiche Farbgebung bietet eine zusätzliche Hilfestellung. emco MAXIMUS® ASSISTANCE ist insbesondere für die nachträgliche Verlegung geeignet.